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Kitsch + Küche ist ein besonderes Kochbuch

Hier treffen die schwäbische Kuckucksuhr auf die chinesische Wackelkatze, grinsende Wachsbuddhas auf ein bayerisches Lebkuchenherz, Blümchenteller auf russische Babuschkas oder mexikanische Pappmacheteufel auf die venezianische Gondel.

Einfach nur Kitsch?

Natürlich steckt mehr dahinter. Kitsch ist der Narr in der Kunst Kitsch ist voller Anarchismus. Kitsch bricht Konventionen und Geschmacksvorgaben, Kitsch setzt sich über das Diktat des Funktionellen hinweg. Kitsch hat null Prestigewert, ist frech und aufdringlich und ein Verstoß gegen den guten Geschmack. Kitsch persifliert – der zehn Zentimeter große Eifelturm aus Plastik, die Mona Lisa auf der Kaffeetasse sind eigentlich ein Affront! Kitsch ist subversiv und macht sich über den Ernst der etablierten Kunst lustig. Kitsch ist der Narr in der Kunst. Kitsch überlebt jeden Trend und ist allgegenwärtig.

Das macht Kitsch für mich so anziehend

Es steckt fast so etwas wie eine Lebensphilosophie darin: Nimm dich nicht so ernst, überschreite Konventionen, unterwerfe dich keinen Trends, experimentiere, kombiniere Unmögliches, mache Kleines groß und Großes klein, da steckt eine gewaltige Lust dahinter...

Kitsch ist frech und Kochen eine Lust

Kochen ist Lust

Was ist mit dem Kochen los? Für viele Frauen hat Kochen jede Attraktivität verloren, das kann ich gut verstehen, zulange waren sie am Herd verbannt. Der Herd wurde fast so etwas wie das Symbol der Abhängigkeit und Unselbstständigkeit. Heute ist es für viele emanzipierte Frauen nicht chic zu kochen, so bleibt der Ofen kalt. Das ist auch wieder schade, denn der Ofen ist ein Zentrum, wo man sich gern trifft und austauscht. Bei vielen Partys sammeln sich die Leute in der Küche an. Eine warme Küche hat etwas Anziehendes. Heute ist das Zentrum der Wohnung oft der Fernseher, da setzt man sich davor und begnügt sich mit Fast Food und Tiefkühlkost. Auf der anderen Seite ist Kochen auch ein Trend. Ich schätze die Kunst des Kochens sehr und es gibt viele tolle Köche, bei denen man die Liebe an der Zubereitung und die Lust an neuen, delikaten Kreationen schmecken kann, das ist Genuss und Lebenslust pur. Manchmal hat aber Kochen vor allem Prestigewert. Man braucht den Bunsenbrenner von der Firma soundso und sitzt beklommen vor dem eiskalten Designergeschirr so steif wie die gestärkten Servietten. Das Essen sieht so denaturiert aus, als käme es aus dem Labor, hat aber dafür einen beeindruckenden Namen, den man sich jetzt merken muss. Stimmung kommt da selten auf, dann lieber Würstchen am Grill.

Kochen ist Kommunikation

Überhaupt ziehe ich das unprätentiöse, spontane, gemeinsame Kochen vor. In den meisten Ländern gibt es einen reichen Schatz an überlieferten Rezepten, sie gingen von der Mutter zur Tochter, Freundin und Nachbarin über. Man tauschte sich aus, lud sich gegenseitig ein, kochte und feierte gemeinsam. So entstand ein lebendiges Netzwerk, das uns heute manchmal fehlt. Kochen ist also ein wichtiges Mittel der Kommunikation. Kochtraditionen haben viele Gemeinsamkeiten, fast überall gibt es zum Beispiel Teigtaschen, ob sie nun Pelmeni, Maultschen, Ravioli, Piroggen, Empanadas odes Samosas heißen. Das ist das Schöne am Kochen und Feiern, dass man viele Gemeinsamkeiten entdeckt und sich an den Unterschieden freut, weil man etwas Neues entdeckt. Deswegen mag ich auch die Multikulti-Küche und schätze sie als eine der vielen Chancen, sich näher zu kommen. In meinem Kochbuch Kitsch + Küche tauschen 35 Freundinnen aus allen Winkeln der Welt ihre Lieblingsrezepte aus. Die Frauen habe ich gemalt, die Spanierin mit dem schönen Mund, die Russin mit den melancholischen Augen, die Französin mit dem sinnlichen Blick. Auch hier spiele ich mit Klischees, den Gemeinsamkeiten und Unterschieden.

Malen ist wie Kochen

Und auch hier geht es mir wieder vor allem um die Lust etwas zu erschaffen. Malen ist so ähnlich wie Kochen. Ich schaue, was da ist, welche Zutaten, welche Farben und dann kommt das schöne Gefühl der Freiheit gestalten zu können, was man will, auszuprobieren, zu experimentieren, sich einfach ausdrücken. Die Zeichnungen habe ich dann mit meinen bunten Fotografien von dem Kitsch aus aller Welt und aus den Küchen von Freundinnen zu bunten Collagen zusammengestellt. Internationale Rezepte sammle ich schon seit Jahren, sie sind sehr lecker. Jemand meinte zu Kitsch + Küche: "Ich wusste gar nicht, dass Kitsch so geschmackvoll sein kann". Ursprünglich wollte ich etwa 50 Seiten gestalten, das Ganze hat dann so Spaß gemacht, dass es plötzlich über 200 Seiten waren. Jetzt ist es fertig, das ist schön und auch ein bisschen schade. Aber es gibt ja noch viele Frauen, die tolle Rezepte kennen...

Pressestimmen zu Kitsch + Küche

"Wunderschöner Kitsch: quietschbunte Fotos von Kuckucksuhren, Spitzendeckchen, Blumentape-ten, Blechdosen, Postkarten und anderem Krimskrams sind mit Zeichnungen von Frauen mit großen, melancholischen Augen auf 224 Seiten zu knalligen Collagen zusammengefügt."
(Fürther Nachrichten)

"Höchst amüsantes und farbenprächtiges Machwerk."
(Wirtschaftsblatt, Österreich)

"Ein wunderschönes Kochbuch, auf dessen Einband nie ein Fettspritzer gelangen darf. Es wäre eine Sünde."
(Heilbronner Stimme)

"Bunt und unkonventionell wie ihr Buch "Kitsch + Küche" sind Eva Maria Nitsches Freundinnen. Beim gemeinsamen Kochen haben sie die besten Rezepte aus der ganzen Welt zusammengetragen. Spanische Tapas treffen auf schwedische Köttbullar."
(Wienerin)